Chaosradio 88 am 28. Januar 2004, von 22 bis 1 Uhr auf Radio Fritz zum Thema Videoüberwachung und Überwachungstendenzen.
"Ein plötzlicher starker Reiz löst bei Lebewesen als Kontrast der Umgebungsbedingungen eine starke aversive Reaktion wie Vermeidung durch Flucht oder Aggression aus; wird der Reiz dagegen nur Schritt für Schritt verstärkt, treten Anpassungs- und Gewöhnungseffekte ein, die sich auf längere Sicht ungünstig auswirken", so der Kriminologe und Psychologe Detlef Nagola über das Phänomen, wie Frösche auf heißes Wasser reagieren.
An wieviel Überwachung haben wir uns eigentlich schon gewöhnt? Kameras an jeder Häuserwand – im Kampf gegen Sprayer und Kriminalität. Wenn Argumentationsnot besteht, wird dann auch schon mal die "Gefahr durch internationalen Terrorismus"-Karte gezogen. In Zukunft sollen auch alle Autos durch Kameras erfaßt und automatisch per Rasterfahndung kontrolliert werden. Die Zeiten, wo man sich hinten in der Straßenbahn unbeobachtet in der Nase bohren kann, sind vorbei.
Warum gibt es in der Gesellschaft kaum Widerstand gegen Überwachungstendenzen, und wie ist der aktuelle Stand der Technik und der Gesetzgebung – das wollen wir mit Euch im Chaosradio diskutieren.
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